Meditation des stillen Zeugen

Entspanne dich, und setze oder lege dich an einen ruhigen Ort. Bemühe dich nicht, den Denkvorgang zu beeinflussen, indem du an bestimmte Dinge denkst und andere auszublenden versuchst, sondern erlaube deinem Geist zu denken, was immer er gerade denkt. Beobachte deinen Geist und werde dir bewusst, dass du vom Denkvorgang tatsächlich losgelöst bist. Sage dir: „Ich bin der stille Zeuge. Ich unternehme keine Anstrengung zu denken, doch die Gedanken kommen ganz automatisch. Ich nehme war, wie Gedanken durch meinen Geist strömen, doch ich habe Abstand zu ihnen. Ich bin der stille Zeuge der Tätigkeiten meines Geistes.” Auf diese Weise kannst du die Erfahrung machen, dass du vom Geist getrennt bist.

Du kannst auch beobachten, wie die vorübergehenden Emotionen, Gefühle, Wünsche, Ängste usw. an der Oberfläche des Geistes auftauchen und dann verschwinden. Auf diese Weise fließt der Strom der Geistesinhalte dahin, und du bist sein Betrachter. Genau wie jemand, der an einem unentwegt dahinströmenden Fluss sitzt, sitzt du, das Selbst, vor dem Strom der Geistesinhalte. Genau wie ein Fluss sehr klar oder verschmutzt sein kann, so kann auch der Strom der Geistesinhalte sehr klar oder verschmutzt sein. Aber in beiden Fällen bist du der Zeuge des Flusses, jedoch nicht der Fluss selbst.

Du gibst dich vielleicht nicht damit zufrieden zu beobachten, wie der Strom der Geistesinhalte ungehindert dahinfließt, sondern versuchst stattdessen, ihn zu kontrollieren, umzulenken oder völlig zum Stillstand zu bringen. Doch allein die Tatsache, dass du deinen Geist umlenken oder kontrollieren kannst, kombiniert mit der Tatsache, dass es so schwierig ist, darin erfolgreich zu sein, ist ein weiterer Hinweis, dass du, das Selbst, nicht mit dem Geist oder den Geistesinhalten identisch bist.
Jagad Guru Chris Butler

 

© 1991 Science of Identity Foundation